Take A Look macht schon nach wenigen Takten klar, warum Karl Agell und Corrosion Of Conformity seit 1993 lieber getrennte Wegen gehen. Während damals-und-wohl-auch-heute-Bandboss Pepper Keenan in Agells Nachfolgeprojekt seinerzeit immerhin eine Deep Purple-Coverband für Arme sah, würde er heute wahrscheinlich eine härtere Variante der Black Crowes mit einem durchgedrehten Lenny Kravitz am Mikro daraus machen. Ist aber auch egal, denn das Quintett aus Raleigh trägt den Bezug zum klassischen Rock eher mit stolzem Haupt denn mit verkniffener Miene vor sich her. Wer die haschischgeschwängterte Elaboriertheit so mancher C.O.C.-Metal-Epen liebt, dürfte an Take A Look durchaus Freude haben, obwohl Leadfoot weniger auf gekonnte Riffsammlungen denn auf spontane Jams mit einem Mindestmaß an Produktionsschliff setzen. Auf dem Fundament superstraighten RocknRolls schmieden Agell und sein alter Bandbruder Phil Swisher exzellente Refrains, die nach kurzer Anlaufphase durchaus zu neuen Fahrten mit den Bleifüßen einladen. Verliefe man sich nicht hin und wieder in aufgekochten Klischees wie in Built In A Day, wäre sogar der Verwechslung mit Kravitz vorgebeugt. Dann schon lieber Schaurig-Schönes wie Curse The Gods.
weitere Platten
We Drink For Free
VÖ: 10.02.2003
Bring It On
VÖ: 01.01.1900