Leaf sind so was von Geschmackssache. Folgt man der geschürten Erwartungshaltung, die im Opener “Impressions” eine rockige Variante von Dazordoreal suggeriert, hat der Spaß schon beim zweiten Track ein Ende. Zwar beherrschen die vier Jungspunde den Elektronik/Gitarrenzauber aus dem Eff-Eff (“Floatin”), wagen sich dann aber doch nicht weit genug aus der Planschzone hinaus auf den kreativen Ozean, den ein solcher Ansatz in sich birgt. Stattdessen eben Schunkeleien à la Evanescence, die auch beim trockenen Studiosound das Tagessoll an Romantik erfüllen möchten. Trotz gekonnten Softwareeinsatzes kann hier aber von einer wirklich interessanten Zweckgemeinschaft aus Electronica und harten Gitarren nicht die Rede sein, solange selbst die besten Drum’n’Bass-Fraktale (“Changin”) als feine Accessoires an stinkendem Schweinsleder enden. Leaf begannen einmal als Projekt für Filmmusik. Wenn der alte Wein aus seinen Schläuchen soll, täte das eine oder andere grüne Leaf hier sicher gut.