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    Leafblade
    The Kiss Of Spirit And Flesh

    VÖ: 07.06.2013 | Label: Kscope/Edel
    Text:
    8 / 12
    Leafblade - The Kiss Of Spirit And Flesh

    Man muss sich schon auf Folklore einlassen können, will man das zweite Album von Leafblade in Gänze würdigen. Ein Faible für Jethro Tulls “Songs From The Wood” tut es allerdings auch schon.

    Dass sich Sean Jude und Kevin Murphy, mit denen Anathemas Dan Cavanagh Leafblade seit 2003 am Leben hält, seit Jahren gerne mit akustischen Sets auf Mittelaltermärkten verdingen, hört man ihrem zuweilen sehr gefälligen Harmoniegesang und ebensolchen Melodieführungen an. In Cavanaghs erfahrenen Produktionshänden werden aus den Skizzen schlüssige Songs, teilweise psychedelisch schwebend, dann wieder verträumt, mystisch und nicht selten romantisierend. Das Rockgewand, das den Songs angelegt wurde (Jude und Murphy spielen seit Jahr und Tag auch in der Progressive-Doom-Band Valle Crucis), lässt einiges für die Zukunft erhoffen. Denn so nett die Song- und Textideen auch sind, würden sie ohne das Zutun von Cavanagh und schließlich auch Anathemas Drummer Daniel Cardoso akustisch noch lange nicht auf Albumlänge tragen. “The Kiss Of Spirit And Flesh” trägt die DNA früher Prog-Alben in sich. Von Yes über Jethro Tull bis Mike Oldfield blitzen angenehme Zitate in den Songs auf. Trotzdem will die Platte kein Wiedergänger vergangener Zeiten sein. Die Verwurzelung in Folk und Pop schiebt allen cleveren Kapriolen einen Riegel vor. Ein Maximum an Lieblichkeit, nicht zuletzt der positivistischen Grundeinstellung des Songwriters Sean Jude geschuldet, wird zudem aus einer naturverbundenen, spirituellen Grundhaltung der Protagonisten erzeugt. Und während dabei – wie auch bei einer durchschnittlichen Anathema-Platte – der Anspruch auf der Strecke bleibt, gefallen Leafblade mühelos. Es gibt viel Schlimmeres.