Leatherman
Turn You On

Hierfür bedient sich die Band, die sich unter anderem aus Mitgliedern von Clowns und Cable Ties zusammensetzt, unter anderem bei Punk, Hardrock, Glam, Blues, frühem New Wave und jeder Menge Pop. So vielseitig wie auf dem Papier klingt das dann auch: “Big Shoes” ist der beste Song, den Thin Lizzy niemals geschrieben haben, “Heartbeater Cheetah” ist eine Power-Pop-Blaupause, “Murder In The First Degree” ist mit seinem Abschlusssolo fantastischer Proto-Metal und “Telephone” und “Tryin 2 4get” strahlen zwischen Pop, Punk und Heartland Rock dermaßen viel Sympathie aus, dass man als Hörer ob so viel Charme in wohlige Wonne gehüllt zurückbleibt. Das alles wird von Sängerin Annabell Brown mit einer Riot-Grrrl-Attitüde vorgetragen, die der Szene zumindest symbolisch den leider weiterhin bitter nötigen Tritt in die Weichteile verpasst. Also alles Gold, was bei Leatherman glänzt? Um ehrlich zu sein: ja. Wenn diese Welt bis zum Jahresende nicht völlig dem Wahnsinn anheimfällt, wird das Quintett aus Melbourne mit seinem Debüt zurecht in diversen Best-of-Listen auftauchen. Aber noch wichtiger: Wenn das erste Album der Australier schon so großartig klingt wie “Turn You On”, dann sollte es bitte ganz schnell mehr davon geben.
Das steckt drin: Blondie, Joan Jett, Thin Lizzy