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    Lee Buddah
    Primat Midi

    VÖ: 28.02.2000 | Label: Deck8/Autarc/eastwest

    Intelligente Popmusik aus Deutschland: Mit ihrem zweiten Album machen es sich Lee Buddah zwischen Beck und den Sternen bequem.
    Nach einem guten und überraschenden Debütalbum gerät vielen Bands schon der Nachfolger allzu vorhersehbar und routiniert, doch eine solche Befürchtung war im Falle von Lee Buddah glücklicherweise unbegründet. Denn „Primat Midi“ ist im Grunde sogar besser als der auch schon gar nicht üble Vorgänger „halbgescheid“, den die VISIONS-Redaktion vor rund zweieinhalb Jahren in ihr Herz geschlossen hat. Eine passende Schublade für den Sound der Dortmunder Fast-schon-Big-Band gibt es zwar noch immer nicht. Einige andere Bands, die mehr oder weniger deutlich zitiert werden, kommen einem aber durchaus in den Sinn, darunter Die Sterne, Beck oder auch Gautsch. Nun hinken zwar alle diese Vergleiche, eine grobe Richtung geben sie aber immerhin vor, denn allen ist gemein, dass sie undefinierbare Popmusik machen. „Primat Midi“ muss man sich insofern eigentlich Song für Song vornehmen, denn das Album ist mindestens ebenso vielschichtig wie undefinierbar. So ist etwa „Dunkelheit geht“ ein naives Stück deutschen Indie-Pops, während „Elternhaus“ mit einem Percussion-Großaufgebot ganz unbeschreiblich groovt. Das Hildegard Knef-Cover „Im 80. Stockwerk“ wiederum ist ein zeitgemäß umgesetztes melancholisches Kleinod, „Was wäre wenn“ bewegt sich zwischen Swing und Rock’n’Roll und „Satellit“ scheppert dann sogar ziemlich krachig durch die Gegend. Das alles unter ein Dach zu bringen ist natürlich nicht ganz einfach, „Primat Midi“ besitzt dennoch eine gewisse Homogenität, denn was alle Stücke gemein haben, sind die nicht immer ganz leicht durchschaubaren Texte. Dass für eine solche Außenseitertruppe wie Lee Buddah Platz in den deutschen Charts ist, wage ich allerdings zu bezweifeln, denn dafür erscheint die Band einfach eine Spur zu intelligent. Ich kann mir jedenfalls kaum vorstellen, dass die Massen demnächst Zeilen wie „In der Ferienzeit, öde Zeit, manche legen Brände / stell die Heizung an, das hilft bestimmt gegen deine Hände“ (aus der ersten Single „Novemberhände“) mitsingen.

    weitere Platten

    Frühjahrschronik

    VÖ: 30.05.2005

    Halbgescheid

    VÖ: 01.01.1900