Am Anfang sind viele Fragen und Angst. Wird seine endlos tiefe, brüchige Stimme wieder untergehen in einem billigen Sud aus Synthie-Pop und gniedeligen female Vocals, wie auf dem untypisch verhunzten 92er Album “The Future? Wird die tieftraurige Ikone aller Songwriter endlich wieder Gitarre spielen? Singt Cohen mit 67 noch so Herz zerreißend verzweifelt zweifelnd, wie mit 37? Nein, nein und nein. “Ten New Songs ist Cohens erstes Album seit neun Jahren, die er fast ausschließlich in einem Zen-Kloster bei L.A. verbrachte. Und “Ten New Songs ist typisch Cohen – anders als erwartet und ein Meisterwerk. Wieder sorgen billige Konserven-Klänge und Frauen-Gesänge für den Raum, in den Cohen seine Worte raunt. Doch weich klingt diesmal die Musik, meditativ und sanft der Hintergrundgesang. Nichts stört, wenn Cohen mit einer abgrundtiefen Stimme singt, die wie flüssiges Blei auf reiner Haut klingt. Seine ehedem kryptischen Texte sind klaren, weisen Worten gewichen, die langsam und sonor vorgetragen, die Wucht von Kinnhaken besitzen. Und “A Thousand Kisses Deep und “Boogie Street gehören zu den größten Liedern, die Cohen jemals schreib. Am Ende bleibt Verzichtbares für die Massen und ein Gotteswerk für Cohen-Fans.
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