Ein Platz in den Jahresendlisten sollte den Schweden um Jocke Åhlund (Caesars, Teddybear) und Frans Johansson (Fireside) aber sicher sein: Das Cover von “Roofied Angels” zeigt eine Katze, die eine Fledermaus im Mund hält – viel Projektionsfläche für Witze über Covid-19. Musikalisch bleibt das Quartett, das sich im Februar von Keyboarder Martin Ehrencrona (Ex-Viagra Boys) trennte, und zu dem auch Caesars-Schlagzeuger Nino Keller gehört, so unentschlossen wie seit mittlerweile zwei Alben und mehr als 15 Singles und EPs: Sie können sich einfach nicht zwischen psychedelischem Garagerock, Pop-Melodien und Krautrock der Berliner Schule entscheiden. Der Titelsong der EP ist einer der rockigsten der Band bislang und ein Vorgeschmack auf das in Arbeit befindliche dritte Album: Ein simples Riff, ein treibender Motorikbeat, wabernde Synthies und der zweistimmige Gesang der beiden Frontmänner reichen Les Big Byrd aus, um sieben Minuten lang die Spannung zu halten. Reflex und 10 Bells verfügen dagegen über eine ätherische Ruhe, die
an La Düsseldorf erinnert, und schließen recht unmittelbar an Songs wie “Eon” vom Album “Iran Iraq Ikea” an. Die Zukunft in Gestalt ihres dritten Albums wird zeigen, welche der vielen Seiten von Les Big Byrd die Oberhand gewinnt.
weitere Platten
Diamonds, Rhinestones And Hard Rain
VÖ: 22.03.2024
Eternal Light Brigade
VÖ: 25.11.2022
Iran Iraq IKEA
VÖ: 12.10.2018