Schrill ging’s zu in der Avantgarde der späten 70er und frühen 80er Jahre, an der Schnittstelle zwischen Wave und Punk, extrem scharf geschliffen waren Gitarren, Synthies und Gesang. Anknüpfungspunkte für Les Georges Leningrad aus Montreal, die mit ihrem dritten Album ein treibendes Perkussivmonster in die Welt gesetzt haben. Fast jedes Instrument wird als Rhythmuslieferant interpretiert, Poney Ps Aliengesang bewegt sich stilistisch zwischen Laurie Anderson, Lydia Lunch und den Slits. Die zahllosen musikalischen Ideen wirken schneller umgesetzt als einstudiert, was einen unfertigen, ungestümen Eindruck hinterlässt. Kruden Humor besitzt das Trio auch, wie die deutschen Filmtonsamples bei “Ennio Morricone” und das nach primitiven Stammesritualen klingende “Eli Eli Lamma Sabbacthani” beweisen. Faszinierend und dabei so frisch, dass sich jeder Gedanke an Leichenfledderei verbietet. Das lebt und rockt. Ein Rausch, der nach 30 wüsten Minuten vorbei geht. “The Future For Less” ist noch eine Zugabe, ein unerwartet langes Stück, das einem SciFi-C-Movie entsprungen sein könnte. Oder Stockhausens Studio für Elektronische Musik.