Gebt Weirdos eine Chance. Vor allem, wenn sie ihre Seltsamkeiten so zugänglich hinter Quasi-Pop-Deckmäntelchen verstecken wie Les Savy Fav.
Nach The Cat And The Cobra sowie der famosen Rome-EP hatte man schon allen berechtigten Anlass zur Hoffnung, Les Savy Fav würde mit ihrem nächsten Full Length ähnlich explodieren wie At The Drive-In nach Vaya. Dieses Ziel wurde zwar nicht ganz erreicht, aber Go Forth ist auch keineswegs misslungen – im Gegenteil. Das Quartett aus Brooklyn stagniert sozusagen auf hohem Niveau, und wer die Band erst mit diesem Album kennenlernt, dürfte immer noch seine helle Entdeckerfreude an ihnen haben. Zumindest, wenn man bereit ist, sich auf eine Band einzulassen, die im Sperr-Pop-Gebiet von Devo eine Think Tank-Bombe hochgehen lässt, die aus melodiösen Viren und 80s-Wave-Versätzen besteht, und deren zeitlose Punk-Drive-Zündschnur fröhlich vor sich hinglimmt, während das Bekennerschreiben bei den Big Apple-Nachbarn Cop Shoot Cop vor der Tür liegt. Les Savy Fav leben von ihrem sehr lebendigen, reduziert-entzerrten Sound, der einen oft ordentlich mitzureißen vermag, andererseits auch so clever, abwechslungsreich und stets leicht hysterisch daneben inszeniert und arrangiert wird (nicht zuletzt dank des Synthie-Einsatzes von Sänger Tim Harrington), dass die Komplexität der Platte mit vermehrtem Konsum steigt und nicht sinkt.
weitere Platten
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VÖ: 10.05.2024
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Let's Stay Friends
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3/5 (Re-Release)
VÖ: 18.08.2006
The Cat And The Cobra
VÖ: 14.12.1999