Less Than Jake
Borders & Boundaries

Die points of interest im Info bringen den Knack- auf den Punkt: „Who doesn’t like a band that has people dressed like clowns and skeletons on stage, while they blow fire?“ Stimmt: Wenn Less Than Jake live spielen, geht Skatepunk jr. hin. Gibt ja schließlich was zu sehen. Und zu hören: jede Menge dumme, bisweilen auch witzige Sprüche und Texte nämlich. Damit wird man (zumindest in den USA) populär und schafft es bis auf die Headlinerpostion der Warped-Tour. Schade nur, dass die LTJ-Platten nie so unterhaltsam wie ihre Shows sind. Auch “Borders & Boundaries” bildet da nur eine kleine Ausnahme. Immerhin: LTJ geben sich Mühe, die überkommene Schublade zu überwinden. Sie geizen merklich mit Offbeats und vermögen in der Saiten-plus-Trichter-Kombination einige feine Arrangmentduftmarken zu setzen, die die Gleichung Gitarre + Blasinstrumente = Ska-Punk angenehm widerlegen. Leider können diese gelungenen Akzente nicht verbergen, dass dem Florida-Sextett einfach die letzte Schippe an songwriterischem Esprit fehlt, der beispielsweise die Labelbuddies Mad Caddies auszeichnet und zu etwas besonderem macht. Anstatt einmal länger bei einer guten Idee, einem gelungenen Hook oder einer catchy Line (die es ohne Zweifel gibt) zu verweilen, wird hektisch und zusammenhangslos der nächste Part angestimmt, was den Eindruck letztendlich oft zu einem zerfahrenen macht. Schade, hier wird wohl Potenzial verschenkt.