Silberstreife am Horizont sind nicht gerade die schlüssigste Metapher für das Jahr 2020, auch wenn in den USA gerade zumindest einer über dem Weißen Haus aufzieht. Der “Titel Silver Linings” für das erste Less-Than-Jake-Album seit 2013 stand aber sogar schon vor der Corona-Pandemie fest und hält durchaus, was er verspricht. Less Than Jake spielen Skapunk, der nicht nervt, sondern für gut gelauntes Kopfnicken sorgt. Gerade die erste Hälfte ihres neunten Albums beweist das hervorragend. Mit “The High Cost Of Low Living” und dem Highlight der Platte “Lie To Me” gelingt der Band aus Gainesville, Florida ein furioser, mitreißender Einstieg in die Platte, der für eine Band, die seit 1992 zusammen ist, über überraschend viel frische Energie verfügt. Less Than Jake reichern ihren Sound neben hibbeligen Offbeat-Gitarren und Bläsern eben mit dem richtigen Maß an Melancholie und Sehnsucht an. Für das sorgen auch die unverkennbaren Stimmen von Chris DeMakes und Roger Lima. Silver Linings ist eine kurzweilige Platte, der lediglich am Ende ein wenig der Drang und Biss abgehen, die sie bis dahin antreiben. Aber Songs wie “Anytime And Anywhere”, “Keep On Chasing” oder “Monkey Wrench Myself” machen große Lust auf den nächsten echten Festivalsommer, der – noch so ein Silberstreif – bestimmt kommt.
weitere Platten
See The Light
VÖ: 08.11.2013
Greetings & Salutations From Less Than Jake
VÖ: 12.10.2012
GNV FLA
VÖ: 20.06.2008
In With The Out Crowd
VÖ: 26.05.2006
Anthem
VÖ: 26.05.2003
Borders & Boundaries
VÖ: 30.08.2000
Hello Rockview
VÖ: 06.10.1998
Losing Streak
VÖ: 12.11.1996
Pezcore
VÖ: 22.08.1995