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    Levy
    Rotten Love

    VÖ: 04.11.2005 | Label: One Little Indian/Rough Trade
    Text:
    6 / 12

    Ein unheimlich britisch klingender New Yorker Vierer zeigt sich hochverliebt in den glänzenden Narziss und schwermütigen Goldmund Morrissey.

    Immer mehr junge Bands entdecken auf ihrer Suche nach einer eigenen Identität, dass die Achtziger als Überreferenz so alles mögliche anbieten. Viele schwenken bekanntermaßen auf die Wave-Idee zwischen Icehouse, Midge Ure und frühem Joe Jackson, andere tragen den Indie der Spätachtziger im Herzen, wieder andere nehmen sich die Ideale des schon damals schnarchnasigen Hardrocks vor. Vergleichsweise wenige trauen sich hingegen, sehr direkt die Urform von Britpop, personifiziert durch die Smiths und niemand sonst, unverfälscht zu adaptieren. Die drei Musiker um Sänger und Gitarrist James Levy tun genau das: Sie schenken uns zehn mal mehr, mal weniger inspiriert wirkende Trauerkloß-Miniepen von manchmal nicht mal zwei Minuten Länge, vergraben sich in einem vorsätzlich mumpfigen Sound, aus dem meist nur eine hell plinkernde (Johnny Marr-)Gitarre hervor sticht. Dazu singen sie trotz aller Jugend vorzugsweise über Liebe, Hass und die Liebe zum Hass, finden kaum aufblitzende Hochmomente und versinken eben deshalb ein wenig zu häufig im nett und harmlos tönenden Plagiat. Zwei, drei wirklich anrührende Songs hat’s schon, aber reicht das? Und: Wird’s die nicht bald auch als Single geben? Vermutlich. Und das reicht dann auch.