Liars
They Threw Us All In A Trench And Stuck A Monument On Top
Text: Patrick Grossmann
Du meine Güte, was ist das denn?! Jazzfunk-Metal revisited? Außerirdische Mutanten in Not? Art-Punks im LSD-Wahn? Disco-Core ohne Airbag? Fremder, näherst du dich dieser Höllenkombo, mach dich auf einiges gefasst! Nimm sportlich, was da auf dich einprasselt. Schalte das Hirn aus und lass deinen Körper zappeln, denn diese neun “Songs” fühlen sich an wie ein amtlicher 220-Volt-Stromschlag: “Can you hear us?”, zetert Exil-Aussie Angus Andrew nach lethargischer Einleitung ins Kreischeisen – und uns bleibt nur verstörtes Nicken. Krankheit als Chance. In “Grown Men Don’t Fall In The River, Just Like That” werden Satzfetzen hysterisch zwischen stolpernd-zickige Grooves geklemmt, der Handclapper spielt verrückt, die Gitarre hustet sperrige Distortion-Brocken aus. Verstehen unmöglich. “Loose Nuts On The Veladrome” wiederum lebt von einem wie blöd pumpenden Bass, während “The Garden Was Crowded And Outside” durch gruseligen Minimalismus besticht. Überhaupt, diese Titel: “Nothing Is Ever Lost Or Can Be Lost My Science Friend”. Oder “Why Midnight Walked But Didn’t Ring Her Bell”. Purer Dada. Wenn dann das hypnotisierend groovende Schlusslicht “This Dust Makes That Mud” nach acht Minuten in einen für manche sicher enervierenden Endlos-Loop mündet, kann man den New Yorkern selbst dies nicht mehr wirklich übel nehmen. Wir sind schließlich nicht zum Spaß hier. In nur zwei Tagen eingespielt? Kann hinkommen. Live dürften diese Weirdos sämtliche Dämme einreißen.
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