Nach ihrem Debüt “6 0 1” scheinen die fünf Dänen ihre Kernkompetenz verfeinert zu haben: kompromisslosen, metallischen Hardcore im düsteren Gewand zu spielen, der immer wieder von kreischenden Feedbacks zerrissen wird. Atempausen gibt es kaum, das Tempo wird – wenn überhaupt nur für erdrückend schwere Breakdowns zurückgenommen, jede Form von Firlefanz hat sich die Band untersagt. Sänger Simon Shoshan shoutet sich dabei giftspuckend Themen wie Leid, Schmerz und Depressionen aus dem Leib. Dass diese wütende Kombination schnell an ihre Grenzen stößt, kann man aber trotz der knappen Spielzeit von einer halben Stunde hören. Zwar versucht man in “Suicide Spell” mit akustischen Gitarren im Intro Atmosphäre aufzubauen oder mit dem Grindcore-Brecher “Keep Me Under” musikalische Variabilität zu zeigen, aber viel hilft es nicht: Die zehn Songs klingen schnell wie ein alter Aufguss von Vorbildern wie Terror, Discharge oder Nails und verlieren sich in Beliebig- und Ideenlosigkeit. Dazu kommt Lifesicks bösartig-aggressive Attitüde, die sich sehr leicht als Dicke-Hose-Gepose interpretieren lässt, und das beinahe nervtötende, wiederholte Gitarren-Feedback. Technisch kann man dem Quintett dagegen nichts vorwerfen. Die groovenden Hardcore-Riffs sitzen, das Schlagzeug ist präzise und knüppelhart wie der Fausthagel eines Profiboxers und trotz stilistischer Ähnlichkeiten driften sie nie in Richtung Metalcore ab. Gegen die Belanglosigkeit hilft das allerdings nicht. Für Masochisten und Genre-Fans mag das aber vielleicht genügen.