Lightning Dust
Nostalgia Killer
Privat war bei Amber Webber und Joshua Wells bereits 2019 Schluss. Ein Jahr später hatten sie sich wieder zusammengerauft – diesmal allerdings als reine Kreativpartnerschaft. Die Songtitel “I Do” und “Only You” sollte man daher keinesfalls wörtlich nehmen: Direkt nach einer Zeile wie “Wish I could love you the way you want me to” platziert Webber zwar Liebeserklärungen, nur klingen die weder euphorisch noch hoffnungsvoll.
Hadernd trifft es besser, und die Zuschreibung darf man auf den Großteil von “Nostalgia Killer” anwenden. Selbstverständlich steckt in Voraussetzungen wie der, unter der das fünfte Album des ehemaligen Black Mountain-Seitenprojekts entstanden ist, bei Künstlern von Webbers und Wells’ Format immer Stoff für spannende Ergebnisse.
Webbers Gesang ist unverkennbar, wie Wells’ retrofuturistische Keyboards die Songs veredeln und sich zugleich zurückhalten ist perfektes Lehrmaterial für Billy Corgan, derzeit dem Synthie-Overload verpflichtet. Blöderweise verpulvern Lightning Dust mit “Wrecked”, “Run” und “Rapids And Rivers” gleich zu Anfang ihre besten, weil tiefgreifendsten Songs, und der spätere E-Gitarren-Aufhorcher “Only You” dauert lediglich 80 Sekunden.
Man muss für packende, abwechslungsreiche Musik keinen klanglichen Rosenkrieg führen, mehr als ein letztlich zu unauffälliges Album wäre hier trotzdem drin gewesen.
Das steckt drin: Laura Gibson, Still Corners, Sharon Van Etten
weitere Platten
Material Life (EP)
VÖ: 23.07.2020
Spectre
VÖ: 04.10.2019
Fantasy
VÖ: 28.06.2013
Infinite Light
VÖ: 04.08.2009
Lightning Dust
VÖ: 19.06.2007