Lil Lotus
Nosebleeder
“Nosebleeder” folgt auf das 2021 veröffentlichte Debüt “Errør Bøy”, auf dem Travis Barker an zwei Songs mitgewirkt hat. Beim Nachfolger hat dagegen Blink-182-Produzent Matt Malpass seine Finger im Spiel, der auch schon mit Nothing Nowhere und Machine Gun Kelly gearbeitet hat. An Letzteren erinnern die 14 Songs immer wieder, wenn sich Emo-Gitarren mit HipHop-Beats abwechseln, Lil Lotus klingt gesanglich aber deutlich weniger monoton.
Mit seiner zerbrechlichen Stimme transportiert er die in seinen von Sucht, psychischer Gesundheit und toxischen Beziehungen handelnden Texten verankerte Verzweiflung. In “How’s It Feel To Feel Nothing” fragt er etwa im halb geschrienen Refrain: “How does it feel to feel nothing at all?” “Stockholm Syndrome” erinnert mit seinem elektronischen Soundteppich und den metallischen Gitarren an die frühen Linkin Park.
Misslungen ist dagegen das punkige “Ghost”, weil das Feature von Alexis Munroe klingt, als hätte das Budget nicht für Avril Lavigne gereicht. Kopfschmerzen bereitet zudem das von Autotune durchzogene “Millionaire” mit Rapper Kennedyxoxo. Einer von vielen kleinen Hits ist hingegen “When Life Gives You Lemons” mit Sophie Powers, in dem auch Platz für Streicher ist. Mehr Screamo und weniger Electro und HipHop hätten aus diesem soliden ein richtig gutes Album gemacht.
Das steckt drin: Machine Gun Kelly, Nothing Nowhere, Pierce The Veil
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Errør Bøy
VÖ: 20.08.2021