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    Lip Critic
    Hex Dealer

    VÖ: 17.05.2024 | Label: Partisan
    Text: | Erschienen in: VISIONS Nr. 375
    9 / 12
    Lip Critic - Hex Dealer

    Lip Critic klingen, als wären sie in der New Yorker Musikszene an die falschen Leute mit dem falschen Stoff geraten – oder eben genau an den richtigen.

    Selbst wenn man sich James Murphy und David Byrne auf einem PCP-Horrortrip im dunkelsten Technoschuppen der Stadt vorstellt, wie sie mit einer Horde Punks zur Apokalypse tanzen, kommt man nicht annährend an den gelebten Maximalismus von Lip Critic heran. Lässt man aber mal die tonnenschweren bis hypernervösen Breakbeats der Schlagzeuger Danny Eberle und Ilan Natter weg, bleibt das exzentrische Anliegen, Punk und Hardcore irgendwie auf den Dancefloor zu befördern.

    Das geht live mit einer frenetischen Show und reichlich Improvisation, bei der Connor Kleitz und Sänger Bret Kaser sich am Sampler austoben, während ihnen die Schlagzeuger um sie herum Beine machen. Auf ihrem Debüt “Hex Dealer” gelingt das mit fettem Jungle-Bass, noisy Sample-Chaos und annährend eingängigen Hooks: Nachdem “The Heart” zunächst so wirkt, als hätten Idles einen Electro-Track geschrieben, säuselt Kaser in fast süßlicher Pop-Punk-Manier: “All that I time I waited/ Just to find out I’m from hell/ I burn right through/ My mortal shell”. “Bork Pelly” mit dem Drum’n’Bass-Duo Ghösh und Grusel-Rapper ID.Sus könnte wiederum von The Prodigy stammen.

    Ihr Drang, mit Konventionen zu brechen, macht Lip Critic wohl zur neuen Band der Stunde für Partisan, wie verdaulich ihre Reizüberflutung für ein breiteres Publikum ist, muss sich aber noch zeigen.

    Das steckt drin: Death Grips, LCD Soundsystem, The Prodigy