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    Liquido
    Float

    VÖ: 21.03.2004 | Label: Nuclear Blast/Warner
    Text: Quintus Berger
    5 / 12

    Zu viele Stile, zu wenig Substanz. Kein Comeback in Sicht für das einstige Pullunder-Phänomen aus Heidelberg.

    Seit ihrem 1999er-Debütalbum und dem groß eingeschlagenen Bubblegum-Hit “Narcotic” haben die Herren von Liquido ein zunächst kleines, mit den Jahren immer größer werdendes und sie mittlerweile zu erdrücken drohendes Problem: Das Quartett hat klanglich einfach keine Identität. Noch nie war dies so offensichtlich wie beim vierten Album der Heidelberger. “Float” muss über die gesamte Länge von 14 Titeln ohne einen roten Faden auskommen; fast jeder Song könnte von einer anderen Band stammen. Sicher, Mut zum Abwechslungsreichtum ist eine Tugend, wenn man allerdings in fast sämtlichen beackerten Stilen allenfalls Durchschnitt ist und nur mittels absoluter Unauffälligkeit glänzen kann, wird diese schnell zum Klotz am Bein. Das gilt für Spät-Achtziger-College-Rock vom Schlage “The Standard” wie für Spielereien mit Elektro (“Love Me, Love Me”) oder Tralala-Pop (die Single “Ordinary Life”). Ähnlich richtungslos geht es weiter. “Fake Boys/Girls” beispielsweise beginnt wie eine Schlumpf-Techno-Nummer, geht dann aber schnell in eine zwar nicht uninteressante, dank des Intros allerdings gründlich versaute Rhythmus-Nummer über. “High Roller” dagegen klingt – vor allem wegen des betont nöligen Gesangs – nach einer müden Blink182-trifft-Wheatus-Kopie. Drei Jahre nach dem Abschied vom Major-Deal mit dem lahmen “Alarm! Alarm!” tut sich die Gruppe mit dieser CD keinen Gefallen. Weniger Ambition und dafür mehr Konzentration auf das, was sie wirklich kann – straighter Alternative Rock à la “No Sensitive Healing” oder “Jump Off” – hätte sie dem gewünschten Comeback wohl deutlich näher gebracht.

    weitere Platten

    Alarm! Alarm!

    VÖ: 06.05.2002

    At The Rocks

    VÖ: 31.07.2000

    dto.

    VÖ: 01.01.1999