Lisa Germano
Slide

Eine dunkle, melancholische Stimmung weht durch das Album. Germano flüstert mehr als sie singt, und ihre Botschaften klingen zuweilen wie von einem anderen Stern. Mit einem Second Hand-Keyboard, genannt “Fun Machine”, hat sie mit ihrem Produzenten Tchad Blake vor den Aufnahmen ihre traurigsten Stücke spaßeshalber mit Rumba-Rhythmen unterlegt – um sich für die eigentlichen Aufnahmen zu lockern. Der Ernstfall steht dann aber doch eher in Geistesverwandschaft mit Erik Satie als mit irgendwelchen Spaßmaschinen. Unterstützt, und nicht irritiert von einer Reihe teils prominenter Gastmusiker hat Germano ein Album zustandegebracht, das ganz wesentlich auf ihre Stimme fokussiert ist. Spielerisch um sich selbst kreisende Melodien, die oft an kleine Wiegenlieder erinnern, werden aus einer Vielzahl akustischer Klänge zusammengefügt. Die warmen Harmonium-, Orgel- oder Gitarrensequenzen fließen in- und umeinander und werden zu hymnischen Songs verschmolzen. “If I Think Of Love” ist eines der anrührendsten Liebeslieder unter der Sonne – man vergisst die Musik und geht auf Gedankenreise. Insgesamt eine großartige Platte für den nahenden Winter.