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    Lithics
    Mating Surfaces

    VÖ: 25.05.2018 | Label: Kill Rock Stars / H'Art
    Text:
    8 / 12
    Lithics - Mating Surfaces

    Der scharfkantige Post-Punk des Quartetts aus Portland, Oregon ist das Gegenteil von musikalischem Eskapismus. Statt den Hörer mit wattigen Sounds einzulullen und fortzutragen, piekt und sticht hier jeder Ton.

    Auf zwei Zutaten verzichten Lithics komplett: Melodien und flächige Sounds. Auch nach mehreren Durchläufen von “Mating Surfaces” bleiben nur kleine rhythmische Figuren hängen, weil selbst Sängerin Aubrey Hornor ihre Texte mehr spricht als singt und dabei auf die abgehackte Wiederholung einzelner Worte oder Phrasen setzt. Der Raum zwischen den rhythmischen Einwürfen von Schlagzeug, Bass und den beiden Gitarren bleibt leer, an Flächen sind Lithics nicht interessiert. “Mating Surfaces” wirkt wie ein Schwarz-Weiß-Comic, bei dem die Konturen der Figuren und Gebäude mit spitzen Linien gezeichnet, die Flächen zwischen den Umrissen aber nicht mit Farbe gefüllt sind. Wenn es die Band damit übertreibt, wird es schnell anstrengend: In der zweiten Hälfte des ausufernden “Boyce” stellen die Gitarren – zu einem stoischen Rhythmus von Schlagzeug und Bass – ziemlich überzeugend nach, wie es klingt, wenn morgens der Wecker und der Rauchmelder gleichzeitig schrillen. Zum Glück wissen Lithics, dass ihr Sound am besten in kleinen, komprimierten Dosen funktioniert, weshalb die elf übrigen Songs auf “Mating Surfaces” im Schnitt jeweils zwei Minuten lang sind. Das war auch schon auf ihrem Debüt “Borrowed Floors” vor zwei Jahren so, weshalb es egal ist, dass der Sound von Lithics manchmal weh tut. Nach einem tollen Konzert sind die blauen Flecken durch die Ellenbogen der anderen Tänzer schließlich auch schnell vergessen.