Die Tour im Vorprogramm von Bon Jovi machte misstrauisch, obwohl die Platte dazu, “Birds Of Pray”, ordentlich rockte. Live is live – wer kalauert nicht gerne? – aber diesmal gehen sie einen Schritt zu weit. Mit den wenigsten Ausnahmen (einer) dominieren Akustikgitarren mit Lagerfeuermelodien, und das Shalala des friedensbewegten Möchtegern-Pädagogikmagisters Edward J. Kowalczyk erscheint in jedem zweiten Exempel wie der gute Geist, der seine bösen Genossen vertreiben will. “The future is now, the past is gone forever, we can come together”. Die ironisch-verdrehte, vielleicht rhetorisch gestellte Frage, was uns der Dichter damit sagen will, möchte gar nicht beantwortet werden, denn: Gibt es eine Steigerung von “platt”? Titel und Texte wie von “Love Shines (A Song For My Daughters About God)” sollte man nicht übersetzen, es sei denn, man hat plötzlich sein Herz für die Heilsarmee entdeckt. Hätten Live nicht ihre glorreiche Vergangenheit (“Throwing Copper” von 1994), man müsste sich fragen, woher sie die Frechheit nehmen, solche Banalitäten in lau abzuliefern. Enttäuschend.
weitere Platten
The Turn
VÖ: 31.10.2014
Birds Of Pray
VÖ: 19.05.2003
V
VÖ: 17.09.2001
The Distance To Here
VÖ: 05.10.1999
Secret Samadhi
VÖ: 18.02.1997
Throwing Copper
VÖ: 19.04.1994
Mental Jewelry
VÖ: 30.12.1991