Zwar ist diese Scheibe trotz Mitwirkens ihres Mentors Jerry Harrison (Ex-Talking Heads) kein Ausnahme-Album vom Schlage eines “Throwing Copper” (1994) geworden, dennoch ist der rote Faden wieder vorhanden. Live wollen sich als “normale, erfolgreiche Rockband” etablieren. Das wird ihnen in den USA wahrscheinlich besser gelingen als hierzulande. Wer hip sein will, ist hier definitiv auf der falschen Baustelle. Als Qualitätsmerkmal ist dies allerdings ein gutes Zeichen. Alles in allem merkt man dem Album an, dass Sänger und Gitarrist Edward Kowalczyk den Großteil der 13 Songs am Lagerfeuer und auf der Akustischen komponiert hat. Nur noch der Opener “The Dolphins Cry” und das treibende “Sun” erinnern an die Wut und die Frustration vergangener Jahre. Kowalczyk hat seinen inneren Frieden gefunden und äußert diesen in wunderschönen Midtempo-Stücken wie “Run To The Water”, “The Stood Up For Love” oder “We Walk In The Dream”, experimentiert selten wie in “The Distance”, hat aber immer noch dieses seltsam anmutende Gespür für packende Momente. Unterm Strich wieder eine Scheibe, für die man sich Zeit nehmen sollte – Fast Food-Konsumenten werden hier nicht fündig. Und vielleicht ist es wirklich eine Frage des Alters, um eine Platte wie “The Distance To Here” zu verstehen und zu mögen.
weitere Platten
The Turn
VÖ: 31.10.2014
Songs From The Black Mountain
VÖ: 07.04.2006
Birds Of Pray
VÖ: 19.05.2003
V
VÖ: 17.09.2001
Secret Samadhi
VÖ: 18.02.1997
Throwing Copper
VÖ: 19.04.1994
Mental Jewelry
VÖ: 30.12.1991