Einen kleinen natürlich nur, zum Wachwerden, denn eigentlich ist die Frau ja eine der cooleren Songwriterinnen, die sich von Sirenen wie Heather Nova bisher immer wohltuend absetzen konnte, da sie mit ihren reduziert rockenden Stücken und dem unaufdringlichen Gesang erstaunliche Stimmungen und Dichten erzielen konnte. Aber spätestens nach fünf, sechs Stücken von “Whitechocolatespaceegg” wird klar, dass der Hase hier nicht mehr so läuft wie früher: Song reiht sich an Song, Akkord an Akkord, Wort an Wort, und irgendwann fragt man sich, warum das plötzlich so elend langweilig geworden ist. Ein Lösungsansatz findet sich sicher in der Tatsache, dass diese Platte ziemlich sauber klingt – nicht übertrieben, aber unüberhörbar glatt produziert. Und warum latscht Liz Phair jetzt plötzlich so oft auf betulichen Folk-Pfaden? Ist sie erwachsen geworden, hat sie Frieden mit sich und ihren Mitmenschen gemacht? Gut, es gibt Ausnahmen wie “Baby Not Going” oder “Headache”, aber die fallen bei insgesamt 16 Songs auch nicht wirklich auf. Ich habe noch nie was gegen unspektakuläre Platten gehabt, aber diese ist echt überflüssig. Die Wiederholung der letzten Lindenstraße hätte mich zumindest mehr interessiert.