Lizzard
Mesh
“Mesh”, “Eroded” (2021) und “Shift” (2018) eint ihr Produzent. Der heißt Peter Junge und würde rein äußerlich nicht weiter auffallen im gemeinen Prog-Konzertpublikum, bei Bands wie Tesseract, Klone oder The Pineapple Thief. Bestimmt hat er die gesehen und daraus Schlüsse gezogen: Hier herrscht unnötiges Virtuosentum, dort halten sie live die Energie hoch, schaffen es aber nicht, sie auf Platte zu bannen. Als Junge auf Lizzard trifft, gehen beiden Parteien offenbar Lichter auf.
Der französische Gitarrist und Sänger Mathieu Ricou und die britische Rhythmussektion Katy Elwell und William Knox sind durchs viele Touren sagenhaft eingespielt und wissen, was sie brauchen und was nicht. “Mesh” legt nun zum dritten Mal Zeugnis davon ab, was passieren kann, wenn man jemanden gefunden hat, mit dem alles stimmt. Wie auf “Eroded” erlauben sich Lizzard nur wenige Gitarrensolos, etwa in “The Unseen” – weil es dem Song hilft. Dazu liefert Elwell am Schlagzeug ab, ohne anzugeben, aber auch ohne zu Beiwerk zu verkommen.
Mit “Unity”, “New Page” und “Mad Hatters” gibt es wahre Powerpakete, fast Hymnen, für die ist die Band aber zu genügsam, bei aller spielerischen Klasse. Da darf der Titelsong gerne ein instrumentales Intro sein zu “Minim”, der Hinleitung zum wunderbaren Closer “The Unseen”. Über zehn Minuten dauern die drei Stücke. An ihnen hängt kein Gramm Fett.
Das steckt drin: Biffy Clyro, Godsticks, Karnivool
weitere Platten
Eroded
VÖ: 19.02.2021
Shift
VÖ: 23.02.2018
Majestic
VÖ: 17.10.2014
Out Of Reach
VÖ: 12.10.2012
Venus (EP)
VÖ: 10.09.2008