Bedroom Rocker Nummer 1 geht zurück auf die Straße…
Mitte der Achtziger galt LL Cool J als Rotzlöffel der HipHop-Szene, anno 87 bemerkte er dann aber, dass man mit Rap-Balladen à la I Need Love eine Menge Geld verdienen kann. Seitdem hat er sich zum Multimedia-Artist gemausert, der auf Leinwand und Bildschirm einige Achtungserfolge landete, als Rapper aber immer weiter im Mittelmaß versank. Angesichts seines neuesten Werks darf man insofern von einer Überraschung reden, denn nach endlosen Exkursionen durch die Schlafzimmerwelt ist Cool J nach eigenen Angaben wieder dort gelandet, wo er angefangen hat: auf der Straße. Der Schnulzenfaktor mag zwar auch auf G.O.A.T. noch einigermaßen hoch sein, doch schon Titel wie Homicide oder Back Where I Belong deuten an, dass hier auch handfeste Themen nicht ausgespart werden. Tatsächlich lässt er Zeilen wie Columbine happens in the ghetto everyday vom Stapel, was im weißen Mittelstandsamerika nicht unbedingt auf Begeisterung stoßen wird. Passend zu seiner wieder entdeckten Realitätsnähe bastelten ihm angesagte Produzenten wie DJ Scratch, Ty Fife oder Lofey angenehm roughe Beats zurecht, verstärkt wird Cool J zudem von Gastrappern wie Method Man, Redman, Snoop Dogg, Xzibit und Ja Rule. Zum Greatest Of All Time mag ihn das noch nicht machen, eines seiner besseren Alben ist ihm mit G.O.A.T. aber in der Tat gelungen.
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