Der Appetit auf den großen Happen, den ich im März bei der Rezension der Big Wheels-EP verspürte, ist gestillt. Denn was die EP versprach, wird auf Dead Letter Chorus zu 100% gehalten. Wie das EP-Titelstück Big Wheels, das sich auch auf dem Album wiederfindet, bereits andeutete, liefern die Newcomer aus London ein Prachtstück aus Schrammel-Gitarren-Wänden, massenhaft Echos und Verzerrern sowie verlockenden Indie-Pop-Melodien, denen man sirenengleich folgen möchte. Lyrisch landet man dann allerdings in einem Land voller unerfüllter Leben und Lieben. Und voller Fragen, Sehnsüchte und Wünsche. Die Fragen lassen die Llamas unbeantwortet, Wünsche bleiben allerdings bei ihnen zumindest musikalisch kaum welche offen. Das Besondere an Dead Letter Chorus ist, daß es der Band gelingt, 13 Songs auf ein Album zu packen, von denen jeder seinen ureigenen Reiz hat. Durchhänger und Füllstücke – Fehlanzeige. Danke schön.
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El Toppo
VÖ: 13.11.2000