Der Albumtitel lässt gleich an zwei Klassiker der deutschen Popgeschichte denken: DAFs “Gold und Liebe” und Kraftwerks “Autobahn”. Von beiden Bands sind Lobby Boy durchaus beeinflusst, wenn sie in ihren eingängigen Songs Minimalismus mit Melodien verbinden. Im Gegensatz zu ihren eher ernsten Vorbildern packen David Bartelt und Menny Leusmann (und in manchen Songs Davids Bruder Tiger Bartelt von Kadavar am Schlagzeug) jedoch jede Menge Spaß am Sound und Leichtigkeit in den Liedtexten dazu. Gleich der Opener “Zeig mir deine Lippen” ist ein gnadenloser Ohrwurm und Titel wie “Was Nices”, “Weil ich kein Hippie bin” oder “Goldzahnopa” strahlen denselben anarchischen Charme aus wie NDW-Bands wie Trio, Hubert Kah oder Ideal. Für den Dreck im Sound sorgen rockige Riffs im Stile von The White Stripes oder Queens Of The Stone Age. Stilistisch wabert das Ganze dann auch zwischen Pop, New Wave, Krautrock, Neo-Bluesrock, Post-Punk und schiefem Schlagerverschnitt wie im Titelsong. Auch wenn diese wilde und kurzweilige Mischung sowohl zum Pogen als auch zum Mitsingen animiert, haben die Songs dennoch gewisse Längen: Die catchy Zeilen wiederholen sich zu oft und ein bisschen mehr Brüche in den Songs täten diesen gut. Aber alles in allem hat ein solch leichtfüßiges Debüt aus Deutschland Seltenheitswert.