Lobsterbomb
Look Out
“Are you not ashamed to be a creep in the 21st century?”, kommt Gitarrist Crayon Jones in der Bridge von “What About Never” zu Wort. – Eine berechtigte Frage, die sich viele Männer stellen sollten! Ebenso “creepy” klingen die verzerrten und verzögerten Gitarren, die sich durch den Song ziehen. Zusammen mit Frontfrau Nico Roschs geradezu knatschigem Gesang verleihen sie der feministischen Botschaft noch mehr Ausruck.
“Gravitation” und das befreiende “Run” erweisen sich als sehr beruhigend. Zu “Run” veröffentlichten Lobsterbomb die deutsche Version “Frei” als eigenständige Single. Laut Rosch ist der Song eine “Erinnerung daran, dass Fortschritt möglich ist. Jeden Tag ein bisschen. Schritt für Schritt.” “Frei”/”Run” lassen idyllische Synthies scheinen, die wirklich Hoffnung machen. In “Let’s Go Home” und dem klagenden “No No No” kommen wir in den Genuss von Gitarrensolos, aber auch repetitiver Refrains. Eingängig sind sie dafür immerhin. “Dragonfly” und “Lovebomb” sind die besonders verträumten Auswüchse des Albums, in denen es philosophischer wird.
Lobsterbomb sagen selbst, sie haben kein festes Manifest, wie sie als Band sein wollen. Das hört man auf “Look Out”: Es mangelt ihnen weder an Unbeschwertheit, Verspieltheit oder Experimentierfreudigkeit noch an ausdrucksstarker Ernsthaftigkeit.
Das steckt drin: Destroy Boys, Indigo De Souza, Bully
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Go! Go! Go!
VÖ: 30.07.2021