Vetternwirtschaft fürs Lehrbuch: Kaum hat Gustaf Nóren mit Mando Diao das zweite Album nachgelegt, debütieren seine kleinen Brüder Carl und Victor mit Sugarplum Fairy. Und kaum ist deren erste Platte unters Volk gebracht, macht sich Totte Störner, der Lieblingscousin der Nórens, samt seiner Band Local Boys auf, die Welt mit Schwedenrock formerly known as Britpop zu beschenken. Früher spielten Sugarplum Fairy im Vorprogramm von Mando Diao, heute spielen Local Boys im Vorprogramm von Sugarplum Fairy und… Nee, nur Spaß. In Wahrheit sind Totte Störner und die vier übrigen Local Boys mit den Nórens weder verwandt noch gut befreundet, alle Verbindungen rein musikalischer Art. Dafür umso offensichtlicher: Von den 13 Songs auf ihrem beknackt betitelten Debüt “Whattheclockman” könnten mindestens zehn auf dem nächsten Album von Mando Diao (oder Sugarplum Fairy) auftauchen – kein Mensch würde den Schwindel bemerken. Zwar variieren Local Boys mit Blues-Harp (“Masturbate”), Punkrock (“Bad Boy”), Lagerfeuerromantik (“Humdrum Toys”) und Pianoschmerz (“Up North”), kehren dann aber aufs Neue zurück in die vertrauten “Tanz mich!”-Launen, an denen man durchaus Vergnügen finden kann. Dass “Whattheclockman” mit “Local Boys” auf den Moment, in dem sich die Band vollmundig selbstbeweihräuchert, nicht verzichten mag, darf man durchaus konsequent nennen. Das machen Mando Diao ja nicht besser. Vieles andere schon.