Nach diversen EPs und einer LP macht die aus Solingen stammende und bisher hauptsächlich im Untergrund agierende Band Ernst. Mit neuem Label und einem renommierten Vertrieb im Rücken, soll “Arrive & Escape” in die Läden gestemmt und in die Ohren manövriert werden. Das Gelingen dieses Vorhabens wäre dem Quintett absolut zu wünschen, ist ihr neues Werk doch mehr als nur gelungen. Musikalisch besser denn je, ausgefuchst arrangiert, akzentfrei vorgetragen, niemals zu glatt und sauber, trotzdem immer eingängig und mitreißend. Das Album beginnt mit dem treibenden “Scared”, besser, weil eingängiger wird es mit “Fire In The Underground” und dem schlicht-spröden Knüller “Child In Spring”. Nicht selten verweisen Lockjaw auf ihre Liebe zu At The Drive-In, unter anderem im Fünfminüter “Golden State”. Zur Mitte hin lässt die Spannungskurve der Platte leider ein wenig nach, gerade deshalb kann das zum Ende feist rockende “A New Dawning” noch einmal völlig aus der Reserve locken. Dieser Band muss man einfach eine Chance geben – denn so lange derartig gute Musik in Deutschland produziert wird, ist noch nicht aller Tage Abend.