Als Logh Ende letzten Jahres in der Hamburger Weltbühne spielten, beschlich einen ein komisches Gefühl. Fast nur neues Material, nichts sprang einen an, vieles zerfiel und wirkte indifferent. Jetzt weiß man warum: Die übten fürs neue Album, das sich nun als Alptraum für jeden Studiobesitzer entpuppt. In exakt zehn Stunden wurde es live eingespielt, tags darauf vom schwedischen Tausendsassa und Band-Freund Pelle Gunnerfeld abgemischt, fertig war die Trauerkloß-Sause. Denn auch, wenn man hier und da regelrechte Uptempo-Beats und eine an klassischen Indie angelehnte Instrumentierung und Struktur vernehmen kann: Spaßtrompeten sind sie noch lange nicht. Ihre Musik ist von ganz eigenwilliger Dunkelheit und Schwermut, die man sich erst kontinuierlich erarbeiten muss. Und selbst dann erreicht sie nicht jeden, das muss man schon wollen. Damit sind Logh in der aktuellen Szene recht einzigartig (wohl auch deshalb werden sie mittlerweile weltweit von einem kleinen Zirkel Musikliebhaber fanatisch verehrt), denn sie lassen sich oftmals viel mehr Zeit als die meisten anderen, machen Leerräume zur Musik. Nur um im nächsten Moment mit einem Song zu überraschen, der wie die mitternächtliche Version eines Last Days Of April-Schmachters klingt. Fröhlich wird man dabei nicht, aber fallen lassen kann man sich schön. Auch bei der beigelegten DVD, die als Spielfilm-Doku diesen einen besonderen Tag im Studio und somit das komplette Entstehen des Albums zusammen fasst.
weitere Platten
North
VÖ: 06.04.2007
The Raging Sun
VÖ: 26.05.2003