Erst waren es die ermutigenden Worte Brian Enos in einer Radiosendung, ohne die es wohl kein zweites Loma-Album gegeben hätte. Dann bemühte sich das Trio bei ihm um eine Zusammenarbeit. Eno aber gab sich zugeknöpft und doch landete eines Abends der von ihm fertig gemixte Schlussakkord des Albums im digitalen Postfach von Loma. Zur Erleichterung der Band ein Glücksgriff: “Homing” ist die folgerichtige Steigerung des hypnotischen Genre-Mix, den das Trio zuvor in zehn Songs aufbaut. Wie freigeistig Loma – zu denen auch Shearwater-Frontmann Jonathan Meiburg gehört – beim Songwriting vorgehen, zeigt sich schon in der vielfältigen Instrumentierung. Das coole “Ocotillo” rollt noch im Stile trägen Desert Blues vor sich her, angetrieben von einem trockenen Gitarrenriff. Im Anschluss verstecken sich die Gitarren jedoch meist hinter Keyboards, Synthies und dem dezenten Klarinettenspiel von Sängerin Emily Cross. Doch selbst wenn sich mal Blechbläser, Violine, Schlagzeug und ein Chor um Cross herum auftürmen, deutet die Band in diesen lauten Momenten mehr an, als sie verrät. Die Songs knistern geheimnisvoll wie ein Lagerfeuer, sind undurchdringlich und düster, aber wirken zu keinem Zeitpunkt bedrohlich. “Dont Shy Away” ist ein Album ohne Singles, dafür eines um sich verloren hin und her zu wiegen und darin zu versinken.
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