Lonely Ghosts
Return From The Search Party
Text: Carsten Sandkämper
Und um im Bild zu bleiben: Wie der NME richtig bemerkte, wirkt dieses Album wie eine Handvoll Koffeinpillen. Es hält wach, regt auf und macht im Einzelfall regelrecht nervös. Wohlgemerkt ohne den Pfad des einen wahren Popsongs zu verlassen. In scheppernder Casio-Ästhetik und reduziert aufs Wesentliche arbeitet sich der Brightoner Eigenbrödler Tom Denney in 40 Minuten an seiner Vision von Pop ab. Rastlos, melodieverliebt und kantig geht er dabei zur Sache. Beiträge von Wegbegleitern aus Help She Cant Swim, My Device und The Tumbledown Estate komplettieren das zweifellos sympathische Album aus den eigenen vier Wänden des einsamen Geistes. Immer wieder blitzen recht zufällige stimmliche Bloc-Party-Reminiszenzen auf, während sich die Platte neben Patrick Wolfs Debüt Lycanthropy einreiht. Das Schöne an Denneys Ergebnissen dieses ungefilterten Homerecordings ist das Sich-Verbeißen in Ideen einerseits und das Verharren im Unfertigen andererseits. Dass dabei so ungeduldig drängende Songs wie Love Projection und As My Body Explodes neben einer so verträumten Skizze wie Green Eyes auf ein und derselben Platte landen, ist ein großes Glück. Das mitunter Unreflektierte macht Return From The Search Party zwar durchaus skipanfällig, aber mit Songs wie Battleships und March! oder der rührenden Single Ghosts Of Mice haben es auch ein paar echte Hits ans Licht der Welt dieser bemerkenswerten Platte geschafft.
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Don't Get Lost Or Hurt
VÖ: 17.10.2008