Besser als zu erwarten war: Die Long Beach Dub Allstars sind der solide Nachlassverwalter von Sublime.
Drei Jahre lang wurde sie angekündigt, nun steht die erste Platte der Sublime-Nachfolgeband endlich in den (zumindest amerikanischen) Plattenregalen. Skepsis, ob die hinterbliebenen Eric Wilson (b) und Bud Gaugh (dr) zusammen mit ihren fünf Saufkumpanen auch nur annähernd die Magie des 1996 verstorbenen Brad Nowell, immerhin alleiniger Songwriter und kreativer Kopf von Sublime, würden einfangen können, war angebracht – vor allem, weil ziemlich schnell klar wurde, dass die LBDAS nicht den Dave Grohlschen Foo Fighters-Weg, sondern die AC/DC mit Brian Johnson-Marschroute einschlagen würden. Schon nach ein paar Tönen wird klar, dass es hier nicht um Visionen, sondern um Bewahren geht, aber das gelingt dem Septett zum Teil überraschend gut: Der Big Band-Sound mit Sax, Keys und Percussion füllt den Raum schön aus, Ras1s Stimme klingt verteufelt oft nach dem Mann, ohne dessen Ableben es diese Band nie gegeben hätte, und auch die Steinwürfe in das große Rock/Reggae/Dub/Punk-Schaufenster sind meist treffsicher ausgeführt – auch wenn Right Back selten richtig kracht, und sich ein bisschen zu oft in dubbigen Schleifen verheddert. Dennoch: Mehr als man erwarten konnte, und für Sublime-Fans allemal Pflicht.
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Wonders Of The World
VÖ: 01.01.1900