Long Beach Dub All Stars
Wonders Of The World
Eine Band, die nur aufgrund einer Tragödie besteht, hat es per se schon schwer. Der Entschluss, musikalisch genau die gleichen Wege wie vorher zu beschreiten, macht das ganze nicht gerade einfacher. Wenn es dann allerdings auch noch der ehemalige Sänger und Songwriter ist, dessen Verlust es zu überwinden gilt, scheint das Urteil vorprogrammiert: eine Totgeburt. Brad Nowells Überdosis ist nun schon über fünf Jahre her, da bringt die offizielle Nachfolge-Band Long Beach Dub Allstars ihre zweite Platte raus. Und richtig geraten: Es ist abermals nicht der zarte Geist von Sublime, der diese Platte umweht – man muss hier ehrlicherweise schon von meterdicken Rauchschwaden reden, die die Sicht vernebeln. Reggae, Ska, Punk, Rock, Ragga und Dub werden wie schon auf dem LBDAS-Debüt gekonnt gerührt und geschüttelt, Sänger Opie Ortiz gewinnt immer noch jeden Nowell-Soundalike-Wettbewerb, und mit Butthole Surfer Paul Leary trifft man einen weiteren alten Bekannten, produzierte er schließlich schon die letzte Sublime-Platte. Auf besagtem Album hätten auch Songs wie “Lonely End”, das cool groovende “Rolled Up”, oder das Punkrock-Brett “Every Mother`s Dream” keine schlechte Figur abgegeben, doch wo man bei anderen von dreistem Klau sprechen würde, bleibt es hier bei einem zugedrückten Auge. Die dürfen das. Ein gutes Album ist “Wonders Of The World” geworden, tendenziell sogar besser als das Debüt. Dennoch: Ich werde es mir wohl nur selten anhören. Denn warum sich mit Gutem zufrieden geben, wenn man die Besten haben kann? Der Finger im Regal wandert weiterhin bis kurz vor die Subtones…
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Right Back
VÖ: 01.09.1999