Lord Buffalo
Holus Bolus
Damit führt die Band fort, was sie 2017 mit dem nach ihr selbst benannten Debüt begonnen und 2020 auf “Tohu Wa Bohu” deutlich ausgereifter präsentiert hat. Der Titel legt eine Fortsetzung nahe, auf das heillose Durcheinander folgt nun alles auf einmal. Man sollte das aber nicht wörtlich nehmen, denn nur weil “Holus Bolus” draufsteht, ist nicht holus bolus drin.
Der Titelsong eröffnet mit schroffen Gitarren und tribalistischem Getrommel, Sänger Daniel Pruitt verquickt mit an Nick Cave erinnerndem Knurren biblische und US-amerikanische Ikonografien zu einem unheilvollen Bild: “And the grain elevator/ Raw pillar of salt/ Don’t look where you came from/ There’s nothing to see.” Mit “Slow Drug” folgt ein instrumentaler Trip, der das Unbehagen steigert, das sich durch das ganze Album zieht. Besonders deutlich macht sich das in “I Wait On The Door Slab” bemerkbar, das für Bandverhältnisse recht beschwingt anmutet, bis es im letzten Drittel dann doch wieder bei Hieronymus Bosch landet.
Mit Zeilen wie “Did we sleep all night together/ Skin to skin, naked in the sun” beschwört “Malpaisano” mit Post-Rock-Gitarren hingegen Bilder der Prärie im Morgengrauen herauf. Einen Fehltritt leisten sich Lord Buffalo allerdings: “Rowing In Eden” zieht sich seltsam unspektakulär über sieben Minuten, die das Quartett deutlich mitreißender hätte gestalten können.
Das steckt drin: 16 Horsepower, Nick Cave And The Bad Seeds, Emma Ruth Rundle
weitere Platten
Tohu Wa Bohu
VÖ: 13.03.2020
Lord Buffalo
VÖ: 17.11.2017