Trip-Folk mit Engelsstimme – stückweise genossen schön, ansonsten etwas einförmig.
Auch wenn Stars bereits ihr viertes Soloalbum ist, dürften die meisten Musikbegeisterten Lori Carson hauptsächlich als (Teilzeit-)Sängerin der Golden Palominos kennen; jener sich ständig selbst erneuernden Musiker-Versammlung um Drummer Anton Fier (The Feelies, Lounge Lizards), mit der sie zwischen 1992 und 1995 zwei Alben (This Is How It Feels und Pure) einspielte. Ein Umstand, der sich glücklicherweise langsam aber sicher zu bessern scheint. Stars mag leider nicht so ganz an die Qualitäten des phantastischen und hauptsächlich von der Akustikgitarre geführten Vorgängers Everything I Touch Runs Wild herankommen (dazu sind einige der enthaltenen Nummern etwas zu gleichförmig und die Produktion des Albums auch ein wenig zu dünn). In kleineren Häppchen genossen, ist es trotzdem weiterhin faszinierend, der sympathisch zurückhaltenden Sängerin zuzuhören, wie sie mit ihrer elfengleichen Stimme die meist sehr leisen und traurigen Stücke zu erhellen versteht. Am Schönsten gelingt dies wohl bei Breathe und beim abschließenden Treasure. Wer Beth Orton verehrt, sollte auf alle Fälle in die Werke der mittlerweile in Seattle lebenden New Yorkerin reinlauschen. Schließlich hatte Carson den Trip-Folk-Sound schon etabliert, bevor die gute Miss Orton überhaupt auf der Bildfläche erschien.
weitere Platten
Stolen Beauty
VÖ: 08.12.2003