Los Campesinos!
All Hell
“You’re so beautiful/ The sky is blue/ But we both know too well/ It’s all hell”, lauten die letzten Zeilen dieses Albums, die dessen Attitüde perfekt zusammenfassen: Der Apokalypse und den Tragödien des Lebens mit bitterer Ironie entgegen grinsen und dabei die sprichwörtliche Hölle in Allem finden. Dazu behandelt die Band aus Cardiff zwischen Tod, Liebe, Freundschaft, Hautkrankheiten und – ja, natürlich – Fußball ein breites Feld an Themen und findet vieles ziemlich doof, nimmt es aber mit Humor.
Das zeigt sich auch beim Songwriting der Platte, wo die Waliser ihre bewährte Rechts-Links-Kombination aus Weltschmerz und großem Hurra noch mehr optimieren und diesmal auf die Spitze treiben. Der Sound von “All Hell” ist maximal zuckerwattig, klingt aber nie aufgedunsen, sondern immer nach liebevollem Song-Handwerk und glänzt vor allem in seiner opulenten Instrumentierung.
Auf der anderen Seite hindern die klobigen Texte keines der Stücke daran, zu hymnischer Größe zu wachsen und in jenen kathartischen Highlight-Momenten aufzugehen, in denen die ganze Band mit Arcade Fire-hafter Opulenz und mehreren Gesangsstimmen Vollgas gibt. Damit machen Los Campesinos! auf “All Hell” nichts Neues, intensivieren aber alles, was an ihnen vorher schon toll war.
Das steckt drin: Arcade Fire, The Hotelier, The World is A Beautiful Place & I Am No Longer Afraid To Die
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