Alles an “Im A Ufo In This City” schreit nach irgendwas, egal was, Hauptsache, es schreit erst mal. “Love Will Eat You Alive” heißt ein Song, “The Downside Of Heaven Is The Upside Of Hell” ein anderer, Jacknife Lee (U2, R.E.M., Bloc Party) hat die Platte produziert, Gerard Way hat auch irgendwie mit dringesteckt. Lostalone sind genauso ernst geschminkt und schräg frisiert wie er, sie haben ihre Bestimmung im Vorprogramm von My Chemical Romance längst erkannt, und sie schöpfen mit den gleichen großen Kellen aus den gleichen heißen Töpfen. Trotzdem, möchte man sagen, funktioniert “Im A Ufo In This City” ganz problemlos: Es vollbringt den seltenen Spagat, sehr angestrengt zu sein, aber nicht angestrengt zu klingen, und es belohnt sich auch für seine Mühen, vor allem wenn die Songs länger werden und die Refrains noch halsbrecherischer als sie eh schon meistens sind. Egal, ob hier mal ein Stück Richtung Spacerock-Ekstase entgleitet oder sich auf dem Rückweg von dort in die Oper verirrt, wo Lostalone dann Plüschsessel zertreten und Vorhänge runterreißen: Die kaum als Engländer erkennbaren Engländer bleiben am Drücker, behalten die Kontrolle, haben den großen Daumen der Rockgeschichte drauf. Das neue, für 2012 angekündigte Muse-Album wird noch bombastischer klingen (und sich natürlich viel besser verkaufen) als “Im A Ufo In This City”, aber mit der Lockerheit und dem Spielerischen, das sich Lostalone in all ihrem Größenwahn bewahren, muss es dann erst mal mithalten.