Lotus sind ein äußerst vitaminsüchtiges Trio aus Göteborg, das sich 91 unter dem Namen Fruitcake gründete und immerhin vier Jahre danach auf dem späteren Ace Of Base-Label Non Stop eine EP namens Freaks veröffentlichte. Das leicht abfällige Wörtchen immerhin bezieht sich auf den Umstand, daß es schon erstaunlich ist, daß die drei Schweden mit ihrem eigentümlichen Humor überhaupt einen Herausgeber für ihre doch stattlich rockenden Songs gefunden haben. 1996 wechselte man namensmäßig vom Obst- in den Blumenbereich, suchte sich seine Songtitel einfach in Nachbars Gemüsegarten und lebte ansonsten soundmäßig genüßlich in der Zeit, als Led Zeppelin der feuchte Traum aller Jungfrauen war. Kaum auszudenken, wieviel weiter diese Band schon sein könnte, würde sie nicht darauf beharren, ihre sympathischen Hippie-Version von Stoner-Rock so ausgesprochen vegetarisch zu umschreiben: Psychedelic Garden, Avocado Eldorado oder Banana Head (alle drei vorzügliche Anspieltips), Fruitage, Green Power und Fruitful & Beautiful World. Ich finds ja süß, aber der Biker von nebenan geht wohl lieber für die Landsmänner Spiritual Beggars, weil die einfach mehr öligen Schmier in ihren Riffs haben. Oder Orange Goblin, weil die ungewaschener daherbrettern. Kann aber auch sein, daß harte Hörer einfach vor den Jethro Tull-mäßigen Flöten-Parts zurückschrecken. Was ich verstehen könnte.
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Quartet Conspiracy
VÖ: 18.12.2000