Ex-Thin Lizzy-Klampfer Brian Roberston und drei schwedische Heavy Rock-Nachlassverwalter lassen selige Mountain/Iron Butterfly-Zeiten hochleben – oder auch nicht…
Der Lotus ist eine besondere Pflanze. Seine Blüte ist zart und weiß, während seine Wurzeln bis in den dunkelsten Schlamm hinabreichen und selbst dort unten das letzte Stück Lebenskraft absorbieren. Inwieweit Gitarrist Brian Robertson noch von der Lebenskraft aus seinen Thin Lizzy-Zeiten profitiert, weiß nur der große Vishnu. Dass Robertson sich auf Quartet Conspiracy nicht gerade mit Göttertrank bekleckert, dürfte angesichts dieses recht flauen Comebacks schnell deutlich werden. Bei Lotus handelt es sich um ein schwedisches Threepiece, welches Robertson für sein zweites Album als Mentor, Produzent und vorübergehendes Bandmitglied gewinnen konnte. Obwohl Robertson einige der elf Tracks wie z.B. Peace In Mind noch immer mit seinen mehrstimmigen Hooks erfolgreich veredelt, wirkt Quartet Conspiravy enttäuschend altbacken und überdies viel zu flachbrüstig produziert. So respektlos das klingen mag – straighten Rock dieser Coleur haben Metallica mit ihren letzten drei Alben inzwischen auf ein zeitgenössisches Niveau gehoben und die Urväter des melodischen Stampfrock damit längst abgehängt. Auch ein Ethnorock-Track wie The Oriental Fog ist von The Tea Party schon weit interessanter intoniert worden, als Lotus dies bewerkstelligen.
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Fruitage
VÖ: 01.01.1900