Lovebreakers
Wonder
Nostalgie lebt dieser Tage, in Serien, Filmen, Memes und Reels. Die Lovebreakers nutzen Traditionen so, dass das Ergebnis klingt wie frisch geschlüpft. Beim Versuch, diese abwechslungsreichen und zugleich konsequenten Nummern gewissenhaft einzuordnen, sprudeln Genrebegriffe aus der Rille wie Schimpfwortsymbole in Comic-Sprechblasen.
Mal haben die Gesangsmelodien den Schnodder und die langgezogenen, nasalen Töne von Oasis, mal packen sie herzhaft zu wie bei Green Day. Die Gitarren besitzen den Crunch von Indierock, das Perlende des Jangle Pop und die freundliche Breitseite des Pop-Punk. Ein Hauch von Americana liegt in der Luft, Spurenelemente des Britpop und ein Bruchstück der DNA von The Clash, die sich in der Genetik jeder Gitarrenband aus England versteckt.
In der pollenfreien Frischluftstimmung von “Isolation Summer” oder “Inner Animal” schwingen lockere Weezer ebenso mit wie deutsche Power-Pop- und Folkrock-Geheimtipps à la Keegan oder Slowtide. Das leicht cineastische “Spark” und vor allem die nachtglitzernde Ballade “Autumn Town” drücken an vierter und vorletzter Stelle dramaturgisch perfekt auf die Bremse. Vor allem “Autumn Town” entfaltet eine emotionale Tiefe und Atmosphäre, die andeutet, was noch alles möglich sein wird, wenn die vordergründig muntereren Stücke sich bei aller guten Konstruktion womöglich doch etwas versendet haben.
Das steckt drin: Green Day, The Menzingers, The Young Hearts