Low Frequency In Stereo
The Last Temptation Of... Vol.1
Text: Carsten Schumacher
60s Orgel, Lo-Fi-Klang, Dick-Dale-Twang und niedliche Kraut-Anleihen Marke Stereolab – so schätzt man die Band, die mal mit einem Sound begann, der deutlich näher an Mogwai lag. Und während beim zweiten Album immerhin schon jeder vierte Song mit Gesang prahlen konnte, ist beim dritten Album auch dieser Anteil gestiegen. Das aus einem kleinen Nest mit dem lustigen Namen Haugesund stammende Quartett hat erneut viel Wert auf Analog-Ästhetik gelegt. Alles strotzt nur so vor Wärme, als hätte man anders nicht heizen können. Ab und an röhrt oder schmettert die Orgel, hier und da tönen ein paar Bläser, dann geht die Gitarre auf die Reise, und alle können das nur, weil das Groove-Fundament so verlässlich ist wie Mutters Apfelkuchen. Und wenn der ordentlich nachgewürzt wurde, kann man damit auch zu fernen Galaxien reisen. Genau in dieses psychedelische Element gipfelt der Sound dann manchmal. Zu sehr aus dem Bauch um Postrock zu sein, zu beseelt fürs Shoegazen. The Low Frequency In Stereo wollen ihre Sache endlich auf den Punkt bringen. Zu weiten Teilen gelungen, wird es doch immer Nische bleiben. Eine einladende allerdings.