Far Q ist das Debüt der Briten aus der nördlich von London gelegen Grafschaft Hertfordshire. Nach der vielversprechenden EP Bretton, einem energiegeladenen Klotz von einem mit dem Punkbeil in zwei Hälften gehackten Hardcore-Monolith, stellt sich nur die Frage, ob Lower Than Atlantis auch auf Albumlänge das vorgelegte Niveau halten können. Nun, nicht ganz. Aber sie sind nah dran. Die trockene, druckvolle Produktion rückt die zwölf Songs ins rechte Licht, fängt genug von der offensichtlich so wichtigen Live-Energie des Trios ein, ohne zu konsequent zu reduzieren. Ebenso auf den Punkt gebracht sind die Songs selbst. Das drückt und geht nach vorne, schlägt Haken und Salti, ohne sich dabei Knoten in die Beine zu spielen. Meistens ist das erfrischend, manchmal gar überraschend, wenn Sänger Mike Duce einem Stück mitten im Finale den Saft abdreht, indem er plötzlich in den Raum wirft, wie gelangweilt er doch sei. In diesen Momenten profitieren Lower Than Atlantis ungemein von den augenzwinkernden Texten ihres Frontmanns und ihrer unkonventionellen Umsetzung. In anderen grätschen sie diesem Eindruck selbst in die Beine: Um mit zwölf Songs durchgehend zu begeistern, ist ihre ganze Herangehensweise zu kurz gedacht. Zudem hätten sie sich den Emocore-affinen Gesang wie auf A/S/L lieber sparen sollen. Das verwässert eine potenziell sehr gute Platte und wertet sie zum gut gemeinten Debüt ab. Die Grundbausteine für das zweite Album wurden trotzdem schon mal beeindruckend in den Morast getreten.