Und dabei Genregrenzen niedermäht, als gäbe es Preise zu gewinnen. Vorschulkinder auf Glucose-Fructose-Überdosis wäre als Bandname deshalb treffender, aber auch zu offensichtlich. Mit kindlicher Naivität und Unerschrockenheit gehen LSD On CIA auf ihrem zweiten Album zu Werke. Dabei springen sie so lässig von progressivem Geballer zu zappeligem Indie und wieder zurück zu funky Alternative, dass einem ziemlich schnell der Hirnkasten heiß läuft. Menschen mit einer nervösen Disposition, denen schon beim Anblick einer Ameisenfarm schwindelig wird, sollten das musikalische Wimmelbild, das “Celestial Bodies” beim ersten Hören ergibt, deshalb besser meiden. Das Tückische daran ist: Das Kindchenschema greift nur so lange, bis man die Kombination aus Bandname und Albumtitel mal bei Google eingibt und recht schnell eine Akte X aus dem Privatarchiv von Fox Mulder und Dana Scully aufschlägt. Ob dieser Meta-Exkurs so geplant war, lässt sich nicht einwandfrei feststellen, zu den verschwörerischen Texten, die Gitarrist und Sänger Mikkel Konyher voller Pathos über das zappelige Grundgerüst legt und dabei nicht selten an Muse-Frontmann Matt Bellamy erinnert, passt er ganz hervorragend. Sowieso: Wer sich “Celestial Bodies” anhört, ohne auch nur einmal an Muse zu denken, kennt entweder Muse nicht oder ist ein Lügner. Aber LSD On CIA sind wilder, frischer und aggressiver – das werden nicht nur Kinder bestätigen.
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LSD On CIA
VÖ: 21.02.2014