Zumindest lässt sich das von Lucky Soul behaupten. Die britische Band aus Greenwich, dem Zuhause des Nullmeridian und der Greenwich Mean Time, vereint nämlich auch auf ihrem zweiten Album A Coming Of Age wieder alle Genres der Popgeschichte: Vom Girl-Group-Sound der frühen 60er über Motown und Northern Soul bis zu modernem Pop. Dieser luftige, fluffige Sound brachte ihnen schon zum Debüt The Great Unwanted Vergleiche mit Dusty Springfield ein.
Und den Erfolg, den Duffy wenig später mit einem doch sehr ähnlichen Sound hatte, hätten Lucky Soul schon längst verdient. Dank der schönen Streicher- und Klavierarrangements klingt nun auch A Coming Of Age wieder fröhlich bis quietschvergnügt. Die zuckersüße und mädchenhafte Stimme von Sängerin Ali Howard ist derweil eine Wohltat für die Ohren. Doch während das alles so harmonisch vor sich hinlullt, lohnt es sich, auch mal genauer hinzuhören: Dark times ahead/ Woah Billy!/ Ive got some doubts about myself/ Please tell me/ What am I to do?, heißt es gleich im Opener.
What you gonna do if it all goes up in flames?, fragt Howard und beklagt in Southern Melancholy: A life of disappointment and heartache sustains a northern melancholy. Andrew Laidlaw, Kopf und Songwriter von Lucky Soul, vertont damit wohl seinen Seelenzustand. Er lebte zuletzt im Studio der Band, duschte im örtlichen Schwimmbad und widmete sich einzig und allein dem Schreiben dieser Lieder. Da blickt man dem Wahnsinn schon mal direkt ins Gesicht. Seinem Talent aber auch, und so ist A Coming Of Age wirklich schöner Soul-Pop.
weitere Platten
The Great Unwanted
VÖ: 29.06.2007