Als Angstrom noch in Kentucky lebte, klang seine Musik stets etwas sonniger, wenn auch manchmal härter als jetzt. 2012 zog er in die Wildnis der Rocky Mountains, nördlich von Denver, und ließ auf 4.000 Meter Höhe die Felsformationen und andere örtliche Begebenheiten auf sich wirken. Beeinflusst vom Naturschauspiel und der überschaubaren Weltsicht der Einheimischen ging der Alternative-Metal-Anteil seiner Musik verloren, dafür erhielt umso mehr Stoner Rock Einzug. Luna Sol, sein neues Quartett, das neben ihm aus The-Feds-Drummer Pat Gill, Gitarristin Shanda Kolberg und Bassistin Shannon Fahnestock besteht, bietet nun dunklen, enorm groovigen Stoner Rock klassischer Schule. Mal wird tüchtig gejammt und losgelassen, dann wieder kommen die Songs präzise auf den Punkt und begeistern mit extrem eingängigen Refrains und tanzbaren Rhythmen. Gerade die Refrains – beziehungsweise der Gesang generell, der häufig an Mark Lanegan erinnert, nur eine Oktave höher – bieten einen wohltuenden Kontrast zum teils nachtschwarzen Gitarrenriffing und machen “Blood Moon” zu einer durchweg schwungvollen Angelegenheit. Das Album wäre überdies kein echtes Stoner-Rock-Werk, wenn es nicht dem üblichen Freundesaustausch im Studio folgen würde. So wird “Blood Moon” aufgewertet durch Gastauftritte von u.a. Hermano-Kumpel John Garcia, Guns-N-Roses-Keyboarder Dizzy Reed und Bassisten-Weirdo Nick Oliveri. Schon deshalb klingt “Blood Moon” fast wie ein verlorenes Kyuss-Werk.
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