Lunazone kommen aus der Schweiz, ich wette aus dem italienischsprachigen Teil. Das ist weder ein Vor- noch ein Nachteil. Eher eine Tatsache, mit der sich einige Besonderheiten dieser Scheibe erklären lassen: 1. Lunazone spielen Rockmusik, Abteilung alternativ (früher hieß das nur Rock oder Hardrock, aber diese Begriffe sind ja schließlich schon zu lange Klischee). Das Quartett macht das richtig gut. Mal treibend, mal langsam, aber immer schön traurig. 2. Lunazone singen englisch, was manchmal recht putzig klingt, weil ihr Sänger seinen Akzent nicht verbergen kann. Das macht nichts, denn es gibt Schlimmeres (Klaus Meine oder Kai Wingenfelder z.B.). 3. Die Texte sind oft sehr poetisch, wirken aber meistens extrem kitschig (the world is cold and the night is shy). 4. Es fehlen die griffigen Passagen, die diese Platte zu einer außergewöhnlichen machen würden. Leider verstehen Lunazone ihre Songs als Gesamtkunstwerke, stellen die Grundstimmung in den Vordergrund und vernachlässigen das Geheimrezept Get to the chorus. Schade eigentlich, denn sonst wären sie die melancholische Ausgabe von Terry Hoax.
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Rockahula
VÖ: 14.05.2001