So richtig hörbar schlägt es allerdings erst im vorletzten Song “Funeral Fist”. Davor zieht sich der Geist der Black-Metal-Ästhetik lediglich wie ein sehr dünner Faden durch das wilde Genre-Gespinst aus den unzähligen anderen Einflüssen der Band: The Stooges, David Bowie, Royal Trux oder Sonic Youth, um nur ein paar zu nennen. Ein eigenwilliger Wirrwarr, den die Norweger passenderweise BlacknRoll-Pop getauft haben und den ebenfalls kruden Genre-Mix von Kvelertak maßgeblich beeinflusst hat. “Ego Death” prescht mit “Teslicity, Baby!” wild nach vorne und versprüht dabei einen nonchalanten Charme, wie man ihn vom Proto-Punk aus der Feder Iggy Pops kennt. Daran orientiert sich auch das folgende “You”. Man hört förmlich, wie sich der Sänger trotz seiner melancholischen Stimme gockelhaft wie ein waschechter Glamrocker über die Bühne bewegt. Nachdem das Quartett aus Stavanger mit dem lässig verträumten “Taste Of Blood” und dem viel zu kurzen “Brainmelt” zwei weitere Sahnestücke des Albums präsentiert, bekommt man bald das Gefühl, als hätten Lydia Laska ihr Pulver damit verschossen. In der Tat: Mit Ausnahme des hervorragenden, energetisch drückenden “Gout Loud” dümpeln die folgenden sechs Songs etwas vor sich hin. Nicht die einzige Achillesferse von “Ego Death”: Der Versuch, ihre Liebe für Old-School-Black-Metal in einer Lo-fi-Produktion zu manifestieren, kommt zu oft gewollt kratzig, unnötig kalt und schwammig rüber. Trotzdem haben sich die acht Jahre des Wartens seit Krankenhaus gelohnt.