Lydsyn
Højspændt
Ein bisschen die Dänisch-Kenntnisse auffrischen, schadet nie: “Højspændt” bedeutet frei übersetzt „Hochspannung“, und manchmal erzeugen Lydsyn, bestehend aus Lorenzen (Gitarre, Gesang), Palle Demant (Bass) und Jens Hyde (Drums) diese mit den simpelsten Mitteln: Rock’n’Roll, Schmiss, dreieinhalb Minuten, kleines Gitarrensolo und noch mal den Refrain pumpen. Bums. Fertig. Rockertugend. Alles ganz einfach, obwohl alle behaupten, die Welt sei wahnsinnig kompliziert geworden. Ist sie nicht.
Das dänische Powertrio bleibt auf seiner zweiten Platte alten Helden wie The Stooges oder den 13th Floor Elevators treu, massiert ihnen jedoch die dänische Muttersprache ein. Aufgenommen in den Kopenhagener Sweet Silence Studios mit Produzent Flemming Rasmussen (Genau: Metallica, damals) erinnert der knarzige Fuzzrock, wie eigentlich alles, was Lorenzen anfasst, an eine weniger ausschweifende Variante von Monster Magnet. Das liegt auch daran, dass Lorenzen ähnliche Frequenzen reibt wie Dave Wyndorf.
Dass er auch anderweitig das Einmaleins des Rock’n’Roll durchpaukt, ist in “Du Vil Have Mere” ein fescher Stomper, in “Den Simste Sommer” anrührend und von einer Schnörkellosigkeit geprägt, die fast frech ist. Keine Ahnung, was “Nørrebro” heißt, aber es klingt wie etwas, das der junge Roky Erickson abgenickt hätte.
Das steckt drin: 13th Floor Elevators, Monster Magnet, The Stooges